Genesis 11

Datum: 6.5.2002 Stelle: 1. Mose 11 Die Geschichte des Turmbaus zu Babel Ende der Flut. Am 27. Tag des 2. Monats im 601. Lebensjahr Noahs konnte Noah die Arche verlassen (1.Mo.8,14), 1 Jahr und 10 Tage nach Beginn der Flut (1.Mo.7,11). Die Arche war auf dem Gebirge Ararat gelandet (1.Mo.8,4). Gebot zur Besiedlung der Erde. Gott hatte bereits Adam und Eva geboten: »Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über alles Lebendige, was auf Erden kriecht!« (1.Mo.1,28). Nach der Flut hatte Gott dieses Gebot gegenüber Noah wiederholt : »Seid fruchtbar und mehret euch und erfüllet die Erde !« (1.Mo.9,1). Gott wollte, dass die Menschen die ganze Erde besiedeln . Ansiedlung im Lande Sinear. 1.Mo.11,2 sagt: Die Menschen zogen ostwärts und ließen sich dann in einer Ebene im Lande Sinear nieder. Frage: Wie stimmt das damit überein, dass Sinear südlich des Gebirges Ararat liegt? Die Bibel sagt nichts darüber, wie lange nach der Flut diese Ansiedlung stattfand. Nimrod und der Turmbau zu Babel. Der jüdische Geschichtsschreiber Flavius Josephus berichtet in seinen »Jüdischen Altertümern« (Buch 1, Kapitel 4.2 und 4.3; entstanden im 1.Jh. n.Chr.): » » Es war Nimrod , der die Menschen zu solcher Beleidigung und Verachtung Gottes herausforderte. Er war der Enkel Hams, des Sohne Noahs, und ein kühner Mann mit großer Kraft. Er überzeugte sie, ihr Wohlergehen nicht Gott zuzuschreiben, sondern daran zu glauben, dass sie dies mit ihrer eigenen Tüchtigkeit hervorgebracht hatten. Er machte seine Herrschaft mehr und mehr zu Tyrannei, weil er keinen anderen Weg sah, die Menschen von Gottesfurcht abzuhalten und in Abhängigkeit seiner Macht zu bringen. Er sagte, er wolle sich an Gott rächen, wenn dieser die Welt wieder ertränken wolle. Denn dafür würde er einen Turm bauen, dessen Höhe die Wasserfluten nicht erreichen könnten.« Der biblische Bericht stimmt damit überein: Die Erde wurde in den Tagen Pelegs verteilt d.h. wohl zu seiner Lebenszeit (1.Mo.10,25). Peleg wurde 101 Jahre nach (Beginn der?) Flut geboren (1.Mo.11,10.12.14.16) und lebte insgesamt 237 Jahre (1.Mo.1,18-19). Die Sprachverwirrung fand also vor Pelegs Tod, 338 Jahre nach der Sintflut, statt, weil zu seiner Lebenszeit die darauf folgende Landverteilung geschah. Mit dieser Datierung des Turmbaus zu Babel ist es ohne weiteres möglich, dass Nimrod den Turmbau zu Babel begonnen hat, wie Josephus berichtet. Zwar kann aus der Bibel nicht das exakte Datum seiner Geburt abgeleitet werden, abr als Sohn des Kusch, des Sohnes Hams kann er ohne weiteres schon 32 Jahre nach der Sintflut geboren worden sein. Die Bibel sagt nun: er war der erste Machthaber auf Erden (1.Mo.10,8), und der Anfang seines Königreichs war Babel usw. im Lande Sinear (1.Mo.10,10). Damit ist tatsächlich möglich, dass Nimrod Babel gegründet und gleichzeitig den Turm gebaut (1.Mo.11,4) hat, wie Josephus berichtet. Er könnte Babel auch zu einem Zeitpunkt nach Ende des Turmbaus erobert haben. »Viele Autoren, die über den Babylonischen Turm schrieben, folgten der Überlieferung der Juden und Araber und identifizierten [...] [den babylonischen Turm] mit dem großen Tempel des Nebo in der Stadt Borsippa, heute Birs-Nimrud genannt (das ursprünglich Birj Nimrud, »Turm des Nimrod« gewesen sein mag).« (International Standard Bible Encyclopedia, »Babel, Tower of«, »3. Whereabouts of the Tower of Babel«). Diese Identifikation ist möglich , denn wenn an dieser Stelle Babel gegründet wurde, so ist es mit den Größenangaben Herodots möglich, dass auch die heute schon ausgegrabenen Ruinen Babylons, die etwa 9,6 km nordöstlich liegen, noch zum Stadtgebiet gehörten. Herodot schreibt nämlich, die Stadt habe eine Seitenlänge von 22,5km gehabt (Herodot: Geschichte und Geschichten. Buch 1-4 (Zürich: Artemis, 1973); S.98 ff.). Die ISBE bestätigt, dass Borsippa mit Birs Nimrud zu Babylon gehört hat (International Standard Bible Encyclopedia, »Shinar«). Ein vollständiger virtueller Spaziergang durch Birs Nimrud findet sich unter http://info.uibk.ac.at/c/c6/c616/birs_ns.html . Zwei Abbildungen dieser Turmruine sind enthalten in (Evelyn Klengel-Brandt: Der Turm von Babylon, Legende und Geschichte eines Bauwerkes. © 1982 Koehler & Amelang (VOB), Leipzig. S.142.) Egal ob es noch Überreste des Babylonische Turms gibt oder nicht, die derzeit gängige Theorie ist falsch . Sie besagt, der Babylonische Turm sei die Ruine Etemenanki in Babylon und der größte von vielen Tempeltürmen gewesen, der Abschluss einer baugeschichtlichen Entwicklung . Für die Kenntnis seiner Geschichte gilt aber: »So muss man sich vorerst damit begnügen, dass die Baugeschichte des Babylonischen Turms noch im Dunkeln liegt und erst im Verlaufe des 1. Jahrtausends v. Chr. die frühesten Erwähnungen von seiner Existenz zu registerieren sind.« (Evelyn Klengel-Brandt: Der Turm von Babylon, Legende und Geschichte eines Bauwerkes. © 1982 Koehler & Amelang (VOB), Leipzig. S.87.) Diese Datierung zeigt, dass mit der bisher bekannten Geschichte Etemenankis nichts über den Babylonischen Turm der Bibel ausgesagt wird, der wesentlich früher gebaut wurde. Noah nach der Flut. Noah lebte nach der Sintflut noch 350 Jahre (1.Mo.9,28). Wie oben begründet, endete der Turmbau zu Babel früher als 338 Jahre nach der Sinflut, d.h. Noah erlebte diese neue Auflehnung der Menschen gegen Gott mit. Er wird, wie vielleicht einige andere gottesfürchtige Menschen, nicht daran teilgenommen haben! Der Name Babel. Die Entstehung und Bedeutung des Namens Babel wird verwendet, um die Zuverlässigkeit der Bibel zu unterminieren . Die Bibel sagt: »Daher gab man ihr den Namen Babel, weil der HERR daselbst die Sprache der ganzen Welt verwirrte und sie von dannen über die ganze Erde zerstreute.« (1.Mo.11,9). Die moderne Theologie legt das so aus, dass dies auf einer Volksethymologie der Juden basiert, die »Babel« auf eine Reduplikation der hebräischen Wurzel »balal« (mischen) zurückführt. Dass nämlich »Babel« in der babylonischen Form »Bab-ili« eigentlich »Tor Gottes« heiße. Was ist nun die Lösung dieses Problems? Zuerst ist es völlig unsinnig , anzunehmen, dass »Babel« ein hebräisches Wort sei. Warum sollte die Stadt nach der Sprachverwirrung einen Namen erhalten, der nicht aus der Sprache ihrer Bewohner kommt, den ihre Bewohner also nicht einmal verstehen? »Babel« muss also ein Wort sein, das die ersten Bewohner der Stadt verstanden haben; woher kommt es? »Babel« kann unmöglich vom babylonischen Wort »baldlu« (mischen, verwirren) kommen, die Bedeutung »Tor Gottes« ist ihrerseits als Volksethymologie erkannt worden; es gibt jedoch den wahrscheinlich noch älteren Ortsnamen »Babalam«, der aufgrund der Endung »-am« nicht »Platz der Zusammenkunft« heißen kann (ISBE, »Babel, Tower of«). Also kommt »Babel« nicht von einer bekannten babylonischen Wurzel ; die einzige Alternative, deren internationale Verständlichkeit auch die Erwähnung mit dieser Bedeutung in der Bibel rechtfertigt, ist: »Babel« oder »Babalam« ist ein lautmalendes Wort ( Onomatopoetikum ), das das Reden in unverständlicher Sprache nachbildet, ganz ähnlich wie heute »(to) babble« im Englischen, »Blabla« im Deutschen, »barbaros« im Griechischen (eigtl. »unverständlich sprechen«, Nichtgrieche ohne Abwertung, daher »Barbar«). In späterer Zeit mag diese Herkunft den Babyloniern selbst verloren gegangen sein, so dass sich Volksethymologien entwickelten. Die Sprachverwirrung aus Sicht der Wissenschaft. Es kann naturwissenschaftlich bestätigt werden, dass die Sintflut stattfand. Die Bibel berichtet, dass es danach nur noch acht Menschen gab, mit einer einzigen Sprache. Damit ist die einzige Alternative , die Kritiker gegen den Bericht der Sprachverwirrung anführen könnten, diese: dass alle Sprachen von dieser Ursprache abstammen , so wie sich heute Dialekte und Creole-Sprachen entwickeln. Dann wäre der gemeinsame Ursprung aller Sprachen durch Gemeinsamkeiten nachweisbar, denn die die parallele Entstehung mehrerer Sprachen »im Laufe der Evolution« konnte ja durch die Tatsache der Sintflut ausgeschlossen werden. Nun gibt es aber keine Gemeinsamkeiten aller Sprachen in Syntax und Lexik, sondern die unterschiedlichen Sprachfamilien sind in sich geschlossene Konstrukte! Das ist eine deutliche Bestätigung für den biblischen Bericht der babylonischen Sprachverwirrung. Was war die Motivation der Menschen zum Turmbau? Rebellion gegen Gott. Die Bibel gibt als Motivation für den Turmbau an, dass die Menschen sich einen Namen machen wollten, um ja nicht über die ganze Erde verstreut zu werden (1.Mo.11,4). Damit war ihre Schuld die willentliche Missachtung des Gebotes Gottes, die ganze Erde zu bevölkern: »Seid fruchtbar und mehret euch und erfüllet die Erde!« (1.Mo.9,1). Die Menschheit hatte sich also schon so bald nach dem Neuanfang Gottes nach der Sintflut vereinigt, um gegen Gott zu rebellieren. Sie setzten Selbstverherrlichung (»uns einen Namen machen«; 1.Mo.11,4) gegen die Verherrlichung Gottes. Sie wollten selbst etwas Großes werden. Das war auch die Motivation des Teufels zum Aufruhr gegen Gott (Hes.28,2)! Diese unbegründete Feindschaft gegen Gott, so kurz nach SEINEM Gericht der Sintflut, beweist: »die Gesinnung des Fleisches [ist] Feindschaft wider Gott [...]; denn sie ist dem Gesetz Gottes nicht untertan, sie kann es auch nicht.« (Röm.8,7). Astrologisches Archiv. In deutschen Übersetzungen steht, die Menschen wollten einen Turm bauen «dessen Spitze bis an den Himmel reicht» (1.Mo.11,4), um sich einen Namen zu machen. Von der Höhe des Turms steht aber nichts im Urtext, auch ist der Gedanke absurd , Gott könnte sich durch einen hohen Turm im Himmel gestört gefühlt haben. Solche heidnischen Vorstellungen gibt es nicht in der Bibel. Stattdessen sollte man übersetzen: »einen Turm bauen, dessen Spitze mit den Himmeln « (1.Mo.11,4). Das heißt: einen Turm, auf dessen Spitze Darstellungen von der Himmel, also der Sternbilder usw. , aufbewahrt werden. Das wird verständlich, wenn man den Stellenwert der Astrologie im späteren Babylonischen Reich betrachtet, und die Herkunft dieser Lehre: Josephus berichtet, dass die Nachkommen Seths sie erfunden haben. Sie war ursprünglich die Projektion des Wissens über den kommenden Messias , Christus, in dafür erdachte Sternbilder; diese Bedeutung verlor sich durch die Bosheit der Menschen, die immer mehr Mythen ihrer Götzen damit verbanden. Die Erbauer von Babel werden dieses Wissen schon als ihre eigene Weisheit angesehen haben, ohne seine Botschaft zu kennen, wie der früh beginnende Götzenkult vermuten lässt. Viele der Namen der ursprünglichen Sternbilder sind jedoch bis heute erhalten geblieben. Auch der Stern von Bethlehem , aus dem die babylonischen Sternkundigen auf die Geburt des Christus schlossen, basiert auf dieser »bibeltreuen Astrologie«: eine Supernova im Sternbild der Jungfrau (Jes.7,14). Eine vollständige Darstellung dieser Astrologie und ihrer Verbindung mit dem Turm von Babel bietet das Buch: E. W. Bullinger: »The Witness of the Stars«, 1893. Es ist in elektronischer Version verfügbar unter http://www.philologos.org . Es gibt viele Ruinen sog. Zikkurate in Babylon, die sowohl astronomischen Beobachtungen dienten als auch als Götzentempel. Sie waren in sieben farbigen Stufen gebaut, jede war einem Planeten, der Sonne oder dem Mond, gewidmet. In den Tempeln Denderah und Esneh in Ägypten hat man Darstellungen der Sternbilder gefunden. Durch diese Interpretation erklärt sich die Entstehung der vielen Zikkurate, von denen eine nach vielen Archäologen der Turm von Babel war: sie wurden nach der Sprachverwirrung an verschiedenen Orten mit demselben Zweck erbaut, daher dieselbe symbolische Architektur in sieben farbigen Stufen , die deutlich den Zweck dieser Bauten bezeugt. Der Turm von Babylon war die erste Zikkurat! Birs Nimrud kann also auch ohne weiteres eine der vielen Zikkurate sein, nicht unbedingt der originale Turm von Babylon. Auch wenn möglicherweise also keine Reste des Turms von Babylon erhalten sind, kann man an Birs Nimrud die prinzipielle Bauweise studieren. Dauerhafte Erinnerung. Der jüdische Geschichtsschreiber Josephus hat hat die folgende jüdische Überlieferung niedergeschrieben (»Jüdischen Altertümern«, Buch 1, Kapitel 4.2 und 4.3): »Er [Nimrod; Anm.] sagte, er wolle sich an Gott rächen, wenn dieser die Welt wieder ertränken wolle. Denn dafür würde er einen Turm bauen, dessen Höhe die Wasserfluten nicht erreichen könnten. Und dass er selbst sich an Gott rächen würde, weil er die Vorfahren der Menschen vernichtet hatte. [...] Er [der Turm; Anm.] war aus gebrannten Ziegeln gebaut und mit Mörtel, der aus Asphalt gemacht wurde, vermauert, so dass er wasserfest wäre.« Das muss keinesfalls heißen, Nimrod habe einen Turm als Schutz für die Menschen vor einer weiteren Sintflut bauen wollen. Diese Vorstellung ist auch absurd , weil ja niemals alle Menschen hier hätten Zuflucht finden können, also auch nicht daran mitgebaut hätten. Sondern: der Turm wurde aus solchem dauerhaften, wasserfesten und auch feuerfesten (1.Mo.11,3) Material gebaut, weil die Menschen sich ja einen Namen machen wollten (1.Mo.11,4). Vielleicht auch, um die auf seiner Spitze aufbewahrten Erkenntnisse über die Sternbilder durch Flut und Feuer für die Nachwelt zu bewahren . Andernfalls hätte ja auch ein einfacheres Gebäude zu ebener Erde genügt! Josephus berichtet, dass auch die Nachkommen Seths, die Erfinder der Astrologie, im Sinn hatten, ihre Erkenntnisse vor den beiden Gerichten, des Wassers und des Feuers, die nach Adams Voraussage kommen sollten, zu bewahren. Aus diesem Grund hätten sie zwei im Lande Siriad Säulen aufgerichtet und damit beschriftet, eine aus Ziegeln und eine aus wasserfestem Stein. (Flavius Josephus, »Jüdische Altertümer«, Buch 1, Kap. 2.3). Aus welchem besonderen Material der Turm gebaut war, zeigen folgende Zitate: »Die wichtigste Voraussetzung und ein bedeutender Faktor für die Gestaltung der Bauwerke waren die vorhandenen Baumaterialien. Das rohstoffarme Südmesopotamien besaß vor allem Lehm und Schilf, jedoch kam Holz und keine Bausteine.« (Evelyn Klengel-Brandt: Der Turm von Babylon, Legende und Geschichte eines Bauwerkes. © 1982 Koehler & Amelang (VOB), Leipzig. S.53.) Die heute ausgegrabenen Bauten aus Südmesopotamien bestehen meist aus ungebrannten Ziegeln, nur wenige sind mit gebrannten Ziegeln verkleidet oder haben (bei Hochtempeln) eine Ummmauerung aus gebrannten Ziegeln: »Es geschah recht selten in der Baugeschichte Südmesopotamiens, dass ein so gewaltiges Gebäude wie die Zikkurat von Ur vollständig mit gebrannten Ziegeln verkleidet wurde. Das war ein ungeheurer Arbeits- und Kostenaufwand, der auch später nur in Ausnahmefällen aufgebracht werden konnte.« (Evelyn Klengel-Brandt: Der Turm von Babylon, Legende und Geschichte eines Bauwerkes. © 1982 Koehler & Amelang (VOB), Leipzig. S.60.) Nach dem Bericht des Josephus wollte Nimrod für eine kommende Sintflut vorsorgen. Dieser Unglaube gegenüber der Zusage Gottes , es werde keine Sintflut mehr geben (1.Mo.8,21), passt gut zu der Rebellion der Menschen gegen Gott, die sich im Turmbau zu Babel ausdrückt. Denn wie sie die anderen Gebote Gottes kannten, aber missachteten (1.Mo.11,4), so werden sie auch diese Zusage Gottes gekannt haben. Wie reagiert Gott, und warum? Der Turmbau zu Babel zeigt Gottes unzerbrechliche Treue : ER hatte verheißen, nie mehr alles Leben auf der Erde vernichten zu wollen wie in der Sintflut (1.Mo.8,21-22). An diese Zusage hielt sich Gott , auch wenn die Menschen nicht daran glaubten und wenige Jahre nach der Flut Gottes Feinde wurden. Die Sprachverwirrung war die gnädigste und mildeste Möglichkeit , die gemeinsamen Rebellion der Menschen zu beenden, die größte Geduld Gottes mit uns gerichtsreifen Menschen. Dass Gott sich hier an SEIN Wort gehalten hat, macht uns sicher darin, dass Gott immer Wort hält, auch in unserem Leben: »sind wir untreu, so bleibt er treu; denn er kann sich selbst nicht verleugnen.« (2.Tim.2.13) . Die Sprachverwirrung bewahrt den Menschen vor großen Zusammenschlüssen zum Bösen , wie es der Turmbau zu Babel war: »Und der HERR sprach: Siehe, es ist nur ein einziges Volk, und sie sprechen alle nur eine Sprache, und dies ist der Anfang ihres Unternehmens! Nun wird es ihnen nicht unmöglich sein, alles auszuführen, was sie sich vorgenommen haben.« (1.Mo.11,6). Natürlich hatte der Allmächtige keine Angst vor dem, was die Menschen tun könnten, sondern ER wollte das Entstehen eines »antichristlichen Reiches« zu diesem Zeitpunkt verhindern. Einen solchen Zusammenschluss zum Bösen wird es nämlich erst wieder geben, wenn die Nationen in der Schlacht von Hamargeddon versuchen werden, Israel auszurotten. Die Sprachverwirrung war also eine Gnade, die das eigentliche Gericht über das widergöttliche Reich verhinderte. Denn nicht der Bau des Turmes an sich war der Grund der Sprachverwirrung , sonst hätten die vielen anderen Zikkurate in Mesopotamien und auch unsere Hochhäuser nie fertiggestellt werden können. Sondern die Rebellion der Menschen gegen Gott, indem sie SEIN Gebot der Besiedlung der ganzen Erde missachteten, war der Grund. Eine Bestätigung erfährt diese Auslegung durch 1.Mo.11,8, wo nichts vom Ende des Turmbaus gesagt wird. Wie stimmt es nun mit Gottes Gerechtigkeit überein, dass Gott durch die Sintflut die Menschen für ihre Sünden vernichtete und jetzt die Sünden derart ungestraft lässt? Dazu: »Denn es ist kein Unterschied: Alle haben gesündigt und ermangeln der Herrlichkeit Gottes, so daß sie gerechtfertigt werden ohne Verdienst, durch seine Gnade, mittels der Erlösung, die in Christus Jesus ist. Ihn hat Gott zum Sühnopfer verordnet, durch sein Blut, für alle, die glauben, zum Erweis seiner Gerechtigkeit, wegen der Nachsicht mit den Sünden, die zuvor geschehen waren unter göttlicher Geduld, zur Erweisung seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, damit er selbst gerecht sei und zugleich den rechtfertige, der aus dem Glauben an Jesus ist.« (Röm.3,23-26) Das zeigt: die Nachsicht Gottes mit den Sünden bis zur Sintflut (1.Petr.3,20) und nach der Sintflut (beim Turmbau zu Babel), d.h. dass die sündige Menschheit vor einem heiligen Gott weiter existieren konnte und nicht völlig ausgerottet wurde wie in der Sintflut, war nur möglich, weil Gott die Strafe dieser Menschen selbst trug. Deshalb heißt es: der Tod Christi erweist, dass Gott gerecht ist , trotz dass ER sündige Menschen schonte, und dient gleichtzeitig der Rechtfertigung dessen, der glaubt. Das ist der Grund, warum Christus nicht nur für die Sünden der Gläubigen starb , sondern für die der ganzen Welt (1.Joh.2,2): weil Gott in SEINER Gerechtigkeit alle Sünden bestrafen muss , und das ja nicht mehr durch eine Sintflut an den Menschen tun will (1.Mo.8,21-22), also an sich selbst getan hat. Wozu hat Gott diesen Bericht in die Bibel aufgenommen? Also was will Gott uns damit lehren? Information. ER wollte informieren, woher die verschiedenen Sprachen kommen, so wie der Schöpfungsbericht in aller Kürze über die Herkunft des Menschen informiert. Erweis der Bosheit des Menschen. Mit diesem Bericht von der gemeinsamen und völligen Abwendung der Menschheit von Gott kurz nach dem gnädigen Neuanfang nach der Sintflut zeigt Gott die Wahrheit SEINER Aussage : »das Dichten des menschlichen Herzens [ist] böse ist von seiner Jugend an« (1.Mo.8,21). Das heißt: Seit die Sünde mit Adam in die Welt gekommen ist, sind alle Menschen von Natur aus verderbt und können Gott nicht gehorchen (Röm.8,7). Es war also auch bei völliger Ausrottung aller Bösen kein Neuanfang möglich, wie die Sintflut zeigt. Denn damit wurde noch nicht das Böse ausgerottet! Gott ist Sieger. Gott zeigt deutlich: Es ist völlig aussichtslos, gegen Gott kämpfen zu wollen. Gott durchkreuzte das Vorhaben der Menschen mit spielender Leichtigkeit . Wir sollten als Menschen entsprechend dem leben, was wir sind und immer sein werden: Geschöpfe Gottes . Wir müssen uns in die Abhängigkeit von Gott fügen! Reaktion: Versöhnung mit Gott. Jeder Mensch ist von Natur aus ein Feind Gottes (Röm.5,10; 1,18). Wer sich aber Gottes Willen widersetzen will, verliert, wie der Turmbau von Babel zeigt. Deshalb fordert die Bibel uns auf, unseren Frieden mit Gott zu machen, indem wir vor IHM kapitulieren : »Sei deinem Widersacher bald geneigt, während du noch mit ihm auf dem Wege bist; damit der Widersacher dich nicht etwa dem Richter überantworte, und der Richter dich dem Gerichtsdiener übergebe, und du ins Gefängnis geworfen werdest. Wahrlich, ich sage dir, du wirst von dort nicht herauskommen, bis du den letzten Heller bezahlt hast!« (Mt.5,25-26) »Oder welcher König, der auszieht, um mit einem andern König Krieg zu führen, setzt sich nicht zuvor hin und berät, ob er imstande sei, mit zehntausend dem zu begegnen, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt? Wenn aber nicht, so sendet er, solange jener noch fern ist, eine Botschaft und bittet um die Friedensbedingungen. So kann auch keiner von euch, der nicht allem entsagt, was er hat, mein Jünger sein.« (Lk.14,31-33) Lk.14,33 zeigt, dass die Bekehrung eine bedingungslose Kapitulation ist, die Übergabe unseres Lebens an Gott. Wer als Christ irgendwo bewusst dem Willen Gottes für sein Leben widersteht , muss hierin auch kapitulieren, seinen ohnehin zwecklosen Widerstand aufgeben. Dazu mag gehören, eine Sünde vor Gott oder Menschen zu bekennen und zu lassen. Denn ein Jünger des HERRN muss allem entsagen, was er hat: unser Leben gehört nicht mehr uns, sondern Gott. Die Bekehrung als Aufgabe unser Feindschaft gegen Gott ist aber auch die Versöhnung mit Gott als Vater , der uns vergeben will. Denn weil Christus unsere Strafe getragen hat , schont Gott uns, wenn wir vor IHM kapitulieren. ER wartet, dass wir zu IHM zurückkehren, wie der Vater beim verlorenen Sohn . »Denn, wenn wir, als wir noch Feinde waren, mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, wieviel mehr werden wir als Versöhnte gerettet werden durch sein Leben!« (Röm.5,10) »Er kam aber zu sich selbst und sprach: Wie viele Tagelöhner meines Vaters haben Brot im Überfluß, ich aber verderbe hier vor Hunger! Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen; mache mich zu einem deiner Tagelöhner! Und er machte sich auf und ging zu seinem Vater. Als er aber noch fern war, sah ihn sein Vater und hatte Erbarmen, lief, fiel ihm um den Hals und küßte ihn. Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen! Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringet eilends das beste Feierkleid her und ziehet es ihm an, und gebet ihm einen Ring an die Hand und Schuhe an die Füße; und bringet das gemästete Kalb her und schlachtet es; lasset uns essen und fröhlich sein! Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist wiedergefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein.« (Lk.15,17-24) Der Missionsbefehl. Gott hat uns die Aufgabe gegeben , SEIN Angebot der Versöhnung weiterzusagen (2.Kor.5,19-20) , die Menschen in der Welt aufzufordern: Macht euren Frieden mit Gott. Die folgende Anwendung ist keine Bibelexegese, sondern eine Merkhilfe : Die Menschen nach der Sintflut widerstanden Gottes Befehl , in alle Welt hinauszugehen und sie zu bevölkern, quasi dem Proto-Missionsbefehl. Gott ließ sich das nicht gefallen. Was ist mit uns: Widerstehen wir dem Missionsbefehl Gottes , und wollen stattdessen lieber in unserer Gemeinde eine Stadt und einen Turm bauen, »dass wir uns einen Namen machen« (1.Mo.11,4)? Es gibt nur eine Möglichkeit, mit Gott zu kämpfen und zu »siegen«: 1.Mo.32,24.
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